14.05.2024 | Patrick Schlag

Der Warmwasserspeicher

Warmwasserspeicher: Wohl temperiertes Wasser stets zur Verfügung

Warmes Wasser, sozusagen auf Knopfdruck, und so viel davon, wie gebraucht wird: Mit einem Warmwasserspeicher ist das kein Problem mehr. Denn ein Warmwasserspeicher sorgt dafür, dass warmes Trinkwasser blitzschnell zur Verfügung steht, sobald ein Zapfhahn geöffnet wird. Die stetige Verfügbarkeit von warmem Wasser ist für die meisten Menschen von elementarer Bedeutung für ihren Wohnkomfort.  Erzeugen und bevorraten lässt es sich auf unterschiedliche Arten. Man unterscheidet zwischen indirekt und direkt beheizbaren Warmwasserspeichern.  

Direkt beheizbare Warmwasserspeicher

Hier wird das Wasser in einem Speicher, wie der Name schon sagt, direkt erwärmt. Das passiert mit einer Flamme oder einem elektrisch betriebenen Heizwendel. Der direkt beheizbare Warmwasserspeicher, oft auch als Boiler bezeichnet, ist Warmwasserbereiter und Speicher in einem.  Ein Anschluss an das Heizsystem ist nicht nötig, weil direkt beheizbare Warmwasserspeicher unabhängig arbeiten und mit Strom oder Gas betrieben werden.

Indirekt beheizbare Warmwasserspeicher

Hierbei wird das Wasser nicht direkt im Warmwasserspeicher erhitzt, sondern bevorratet nur das vom Heizkessel indirekt erwärmte Warmwasser. Er ist abhängig vom Heizsystem und funktioniert damit völlig anders als der direkt beheizbare Warmwasserspeicher. Kein Strom und keine Flamme sorgen für die Erwärmung, sondern der Heizwendel wird vom Heizwasser des Wärmeerzeugers durchströmt. Die Temperatur im Speicher steigt so stetig an, weil das Heizwasser seine Wärme abgibt.

Einbindung in Heizsysteme

Bei der Einbindung in Heizsysteme sind zwei Möglichkeiten zu unterscheiden: Die monovalente und die bivalente Funktionsweise von Warmwasserspeichern. Bei der monovalenten Einbindung ins Heizsystem wird das Warmwasser im Speicher über einen einzigen integrierten Wärmetauscher erwärmt. Diese Speicher werden meist mit Heizwasser eines zentralen Wärmeerzeugers versorgt, also einem Gas- oder Ölbrennwertkessel oder einer Wärmepumpe zum Beispiel. Der Speicher wird so lange beheizt, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Das Wasser wird dann aus dem oberen Bereich des Speichers gezapft, unten fließt kaltes Wasser in den Speicher nach.

Wenn zwei Wärmeerzeuger, die warmes Wasser erzeugen, vorhanden sind, kommt dagegen der bivalente Warmwasserspeicher zum Einsatz. Weil bivalente Anlagen mit zwei Heizwendeln und damit zwei Wärmeüberträgern ausgestattet sind, wird die einfache Anbindung einer Solaranlage zur Unterstützung der Warmwasserbereitung ermöglicht. Neben der Solaranlage ist der zweite Wärmeerzeuger in der Regel ein Gas- oder Ölheizkessel oder auch eine Wärmepumpe.

Ein bivalenter Warmwasserspeicher, der mit einer Solaranlage verbunden ist, funktioniert so: Die Solarflüssigkeit wird von den Solarkollektoren aufgewärmt und fließt von den Kollektoren in die untere Heizwendel, also den unteren Wärmeüberträger. Das passiert, wenn die Temperatur in den Kollektoren höher ist als im Warmwasserspeicher. Die untere Heizspirale wird vom Trägermedium durchflossen und erwärmt das Wasser, das sich im Speicher befindet. Dann fließt die nun kalte Solarflüssigkeit wieder zurück zu den Kollektoren, wo sie sich erneut aufwärmt. Das von der Solarflüssigkeit indirekt erwärmte Wasser steigt anschließend im Behälter nach oben. Die entsprechende Menge an Brauchwasser kann nun von dort entnommen werden.

 

 

Offene und geschlossene Warmwasserspeicher

Warmwasserspeicher werden nicht nur in monovalent, bivalent, indirekt und direkt beheizbar unterschieden, sondern auch in offene und geschlossene Systeme. Ein offener Warmwasserspeicher ist unabhängig vom Druck der Wasserleitung. Wenn das Warmwasser abnimmt, öffnet das Warmwasserventil den Zulauf für Kaltwasser. Das kalte Wasser strömt in den Speicher und verdrängt das heiße Wasser, das leichter ist, nach oben zur Zapfstelle. Offene Warmwassersysteme sind nur für einzelne Zapfstellen vorgesehen. Es kann sein, dass es beim Gebrauch von normalen Druckarmaturen zur falschen Druckverlagerung kommt, was wiederum zu Schäden am Material führen kann. Die Wahl der richtigen Armatur ist bei offenen Systemen also wichtig.

Geschlossene Warmwasserspeicher dagegen können mehrere Zapfstellen versorgen. Im Inneren von geschlossenen Warmwasserspeichern herrscht konstant Wasserleitungsdruck. Dieser drückt das warme Wasser direkt zu den Entnahmestellen. Bei geschlossenen Systemen gibt es bei der Wahl der passenden Armaturen nichts weiter zu beachten.

 

 

 

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